Lesen und Lesen lassen: KI in Forschung, Lehre und Archiven
Dialog mit Prof. Claudia Frick und Prof. Henning Wachsmuth
Moderation: Lambert Heller
Freitag, 29. November 2024 | 19:30
Leibniz Universität
Hörsaal Kesselhaus, Gebäude 1208
Schloßwender Straße 5
30159 Hannover
Eintritt frei
Sprachmodelle verändern Forschung, Lehre und Publikationswesen, etwa bei der Literaturrecherche und der automatisierten Textzusammenfassung. Dabei stellt sich die Frage, ob und wie Algorithmen überhaupt entscheiden können, welche Quellen und Textabschnitte relevant sind. Henning Wachsmuth (Leibniz Universität Hannover) und Claudia Frick (Technische Hochschule Köln) wissen über technische und bibliothekswissenschaftliche Aspekte dieses Problems zu berichten. Eng verknüpft damit sind Fragen nach Deutungshoheit und Zugang: Das Training der Sprachmodelle anhand großer Datenmengen stärkt einerseits anerkannte Positionen, kann andererseits Innovation verhindern. Zudem können nur Quellen, die überhaupt verfügbar sind, in den Ergebnissen auftauchen: Hier kollidieren Forderungen nach einer offenen Wissenschaft mit den finanziellen Interessen milliardenschwerer Verlage und IT-Unternehmen. Nach zwei kurzen Vorträgen diskutieren Frick und Wachsmuth mit Lambert Heller von der Technischen Informationsbibliothek Hannover.
Claudia Frick ist Meteorologin, Bibliothekarin und Professorin für Informationsdienstleistungen und Wissenschaftskommunikation an der TH Köln. Sie setzt sich für Open Science und die Nutzung digitaler Technologien ein, um Wissenschaft transparent und für alle zugänglich zu machen. Fricks Arbeit unterstreicht die essentielle Rolle von Offenheit und Transparenz als Kernbedingungen für wissenschaftlichen Fortschritt.
Henning Wachsmuth leitet das Fachgebiet Natural Language Processing am Institut für Künstliche Intelligenz der Leibniz Universität Hannover. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die computergestützte Argumentation, die Generierung subjektiver Sprache, die Vermeidung sozialer und medialer Verzerrungen im maschinellen Lernen sowie den Aufbau menschlich anmutender Erklärungen für Bildungs-NLP und erklärbare KI.
Lambert Heller ist Mitbegründer und Leiter des Open Science Lab der Technischen Informationsbibliothek (TIB) in Hannover. Seit 2013 engagiert er sich dort für die Förderung offener Wissenschaftspraktiken.
Die Veranstaltung ist Teil der transdisziplinären Reihe Künstliche Kommunikation.
Link zur Veranstaltungsübersicht
Künstliche Kommunikation ist ein Projekt des Keller Drei e.V. in Kooperation mit dem Stadtteilzentrum Bürgerschule, der Zentralen Einrichtung für Weiterbildung der Leibniz Universität Hannover und der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek.
Künstliche Kommunikation kann stattfinden dank der Unterstützung durch die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Stiftung Niedersachsen, die VHV Stiftung, das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie die Landeshauptstadt Hannover. Danke!